Illustration eines klassischen Gemäldes von DaVinci als Symbol für CBD Wirkung im menschlichen Körper

Wie wirkt CBD im menschlichen Körper?

Wie wirkt CBD und was ist es?CBD (Cannabidiol) ist ein Inhaltsstoff der Cannabispflanze und gehört zu den Phytocannabinoiden. Phyto heißt pfanzlich, also gehört CBD zu den pflanzlichen Cannabinoiden. Cannabinoide wiederum sind spezielle chemische Verbindungen. Nicht nur die Cannabispflanze produziert Cannabinoide. Cannabinoide kommen ebenso  in den Körpern von Säugetieren, Fischen und Weichtieren vor und sind dort für verschiedene Prozesse verantwortlich. Unsere körpereigenen Cannabinoide ähneln in der Struktur den pflanzlichen Cannabinoiden und sind Teil des “Endocannabinoid-Systems”.
Dieses System ist nach der Cannabispflanze benannt, weil es erst in Studien zur Wirkweise von THC im menschlichen Körper entdeckt wurde.

Das Endocannabinoid-System

Das Endocannabinoid-System besteht aus drei Teilen: den Cannabinoid-Rezeptoren, den körpereigenen Cannabinoiden mit Signalfunktion, sowie Enzymen, die für die Synthese und den Abbau von Endocannabinoiden verantwortlich sind. Dieses System reguliert viele Funktionen im menschlichen Zentralnervensystem und ist somit maßgeblich an der Kommunikation zwischen Immunzellen sowie an ihrem Wachstum beteiligt.

Die Hauptaufgabe des Endocannabinoidsystems ist es, die Aktivität anderer Botenstoffe im Körper zu beeinflussen und auf ein ausgeglichenes Niveau zu regulieren. Ermöglicht wird dies über die Cannabinoidrezeptoren CB1, CB2 und die dazugehörigen Liganden.

Die Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2

Die Cannabinoidrezeptoren CB1

Die CB1-Rezeptoren befinden sich vorwiegend in Nervenzellen, vor allem im Kleinhirn, im Hippocampus, in den Basalganglien, im Darm sowie in anderen Teilen des peripheren Nervensystems. Sie zählen zu den häufigsten Rezeptoren in jenen Regionen des Gehirns, die eine wichtige Rolle für die räumliche Orientierung, Koordination von Bewegungen, Sinneswahrnehmung, geistige Leistungsfähigkeit und Motivation einnehmen.

Genau genommen befinden sich CB1-Rezeptoren an den Enden der Nervenzellen, nämlich dort, wo ein Signal mittels eines Botenstoffes von einer Nervenzelle zur anderen weitergegeben wird. Sie befinden sich allerdings nicht an der Empfängerzelle um ein Signal weiterzuleiten, sondern an der Senderzelle. Sie geben der Senderzelle also eine Art Feedback. Dadurch können sowohl körpereigene Cannabinoide als auch körperfremde Cannabinoide aus der Hanfpflanze die Informationsverarbeitung und -weiterleitung anderer Botenstoffe beeinflussen und modulieren. Die weitreichende Verteilung der CB1-Rezeptoren im Nervensystem und die systemübergreifenden Funktionen des Endocannabinoid-Systems legen die vielseitigen möglichen Wirkungen von CBD nahe.

Die Cannabinoidrezeptoren CB2

Die CB2-Rezeptoren befinden sich beispielsweise in Zellen des Immunsystems und Zellen des peripheren Nervensystems (also außerhalb von Gehirn und Rückenmark). Es wird vermutet, dass CB2-Rezeptoren eine bedeutende Rolle bei der Regulation und Modulation des Immunsystems spielen.

Um die Arbeitsweise des Endocannabinoid-Systems zu verstehen, versuch’ Dir deinen Körper als eine Art Unternehmen vorzustellen. Dein Körper wäre wohl der größte Betrieb der Welt. Mehrere Billionen Neuronen in den verschiedensten Bereichen deines Körpers arbeiten rund um die Uhr und sorgen so unter anderem dafür, dass Krankheitserreger bekämpft werden, lebenswichtige Prozesse kontinuierlich in Gang gesetzt werden und Du gesund bleibst. Genau wie die Neuronen deines Körpers haben auch die Mitarbeiter des Unternehmens verschiedene Aufgaben zu erledigen. Damit in so einem Betrieb alles funktioniert, müssen die verschiedenen Bereiche aufeinander abgestimmt und reguliert werden. Und genau das macht das Endocannabinoid-System in unserem Körper. Wenn die körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren durch die Cannabinoide aktiviert werden, werden andere Systeme reguliert und eine Über- oder Unteraktivität dieser Systeme wird wieder ausgeglichen. Auf diese Weise führt das Endocannabinoid-System den Körper auch aus Krankheiten wieder in einen gesunden Zustand und moduliert darüber hinaus Freude und Wohlbefinden. Wenn jedoch, zum Beispiel durch bestimmte Krankheiten oder langfristig andauernde Stresssituationen, nicht genügend körpereigene Cannabinoide im Körper vorhanden sind, führt dies sehr schnell zu Unwohlsein und Krankheit. Deshalb ist es für unsere Gesundheit wichtig, dass unser Endocannabinoid-System funktioniert.

Wo befinden sich Cannabinoid-Rezeptoren und was sind deren Aufgaben?

Körperteil Rezeptortyp Regulierung von
Gehirn CB1     Schmerzwahrnehmung, Gedächtnisleistung,
Lernvermögen, Angst, Depressionen,
Koordination, Appetit, Erbrechen,
Übelkeit, Belohnung
Herz CB1 und CB2Herzfrequenz und Zellschutz
Leber CB1 und CB2 Zellschutz
Verdauungstrakt CB1 und CB2 Entzündungen und
Darmaktivität
Keimdrüsen CB1 und CB2 Schwangerschaft, Spermienproduktion
Haut CB1 und CB2 Entzündungen, Schmerz, Zellreifung,
Bildung von Hautfetten
Immunsystem CB2Abwehrleistung, Entzündungen
Peripheres Nervensystem CB2 Schmerzwahrnehmung
Knochen CB2 Knochenwachstum

Das körpereigene Cannabinoid Anandamid

Das bedeutsamste körpereigene Cannabinoid ist Arachidonylethanolamid. Es wird aber auch als Anandamid bezeichnet. Diesen Namen verdankt es seinen Entdeckern: Sie kombinierten das Sanskritwort für Glückseligkeit (Ananda) mit dem chemischen Namen für eine Schlüsselkomponente der Molekularstruktur dieser Verbindung (Amid).
Besonders bei der Regulierung des Appetits und der Stimulation bestimmter Regionen des Gehirns spielt Anandamid eine wichtige Rolle. So wirkt es sich auf Bewegungsabläufe, die Wahrnehmung und die emotionale Verarbeitung aus. Seinem Namen entsprechend beeinflusst Anandamid Gefühle von Dankbarkeit, Freude und Glück. Weiterhin vermittelt Anandamid, wie andere Cannabinoide auch, eine Reduktion der neuronalen Erregbarkeit, der Hypothermie (künstliche Unterkühlung), des Schmerzempfindens sowie der Katalepsie (Körperstarre). Außerdem soll Anandamid eine Bedeutung für das hormonelle Gleichgewicht (Änderungen in der Freisetzung von Prolaktin) und für das Fortpflanzungssystem zukommen. So erreicht zum Beispiel die Plasmakonzentration von Anandamid während des Eisprungs der Frau (Ovulation) einen Höchstwert. Auch im Frühstadium einer Schwangerschaft trägt Anandamid zur gesunden Einnistung des Embryos in die Zellwand (Epithel) der Gebärmutter in entscheidender Weise bei.

Wie wirkt CBD in unserem Körper?

CBD wirkt indirekt aktivierend auf die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, indem es die Verfügbarkeit des körpereigenen Cannabinoids Anandamid erhöht. Anandamid aktiviert wiederum die körpereigenen Cannabinoidrezeptoren und sorgt so dafür, dass das Endocannabinoid-System arbeitet. Wenn jedoch, zum Beispiel durch bestimmte Krankheiten oder langfristig andauernde Stresssituationen, nicht genügend Anandamid im Körper vorhanden ist, führt dies sehr schnell zu Unwohlsein und Krankheit. Deshalb ist es für unsere Gesundheit wichtig, dass unser Endocannabinoid-System aktiv ist. Die zahlreiche Verteilung der Cannabinoidrezeptoren und die weitreichende Bedeutung des Endocannabinoid-Systems für verschiedenste Prozesse in unserem Körper erklärt die vielseitigen möglichen Einsatzmöglichkeiten von CBD Produkten. CBD kann aber wahrscheinlich nicht nur auf die körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren wirken. Auch an den sogenannten Vanilloid-Rezeptoren (TRPV1) kann CBD über bestimmte Signalwege Wirkungen entfalten. Es kann diese Rezeptoren stimulieren, sie also zu einer höheren Aktivität anregen und dadurch womöglich Einfluss auf die Körpertemperatur nehmen, Entzündungen hemmen und die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.

CBD kann außerdem die Serotonin 5-HT1A-Rezeptoren stimulieren. Serotonin (5-HT) ist ein Neurotransmitter, der eine vielfältige Funktion, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem hat. Auch bei Blutgerinnung, Schmerzwahrnehmung, Stimmungsempfinden, Schlaf-Wach-Rhythmus, Appetit, Sexualverhalten und Temperaturregulation spielt Serotonin eine wichtige Rolle.
Wenn diese Rezeptoren stimuliert werden, könnte das einen angstlösenden, schlaffördernden, schmerzlindernden und/oder appetitanregenden Effekt haben. Außerdem können die Rezeptoren einen positiven Einfluss auf bestimmte Süchte (Nikotinabhängigkeit, THC-Abhängigkeit) nehmen.

Die Cannabispflanze enthält neben CBD über 110 weitere Phytocannabinoide. Diese sind noch nicht so umfangreich erforscht wie CBD, weisen aber ähnliche Wirkungsweisen auf. Gerade im Zusammenspiel mit anderen Pflanzenstoffen zeigten Studien (Vielzahl der Phytocannabinoide) eine weitaus größere Wirksamkeit. Dieses Zusammenspiel wird als Entourage-Effekt bezeichnet.

Studien:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5719092/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6271436/

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