Gliederung
1. Cannabis Gattungen: Autoflower und Photoperiodisch
2. Outdoor-Anbau
2.1 Was ist zu beachten?
2.2 Rechtliche Hinweise
3. Indoor-Anbau
3.1 Notwendige Technik
3.2 Was ist zu beachten?
3.3 Rechtliche Hinweise
4. Anfängerfehler im Anbau Indoor | Outdoor – 10 typische Probleme
1) Cannabis Gattungen
Cannabis ist eine photoperiodische Pflanze. Das bedeutet, dass sich die Wachstums- und Blütephase der Cannabispflanze nach dem Verhältnis von Tag/Nacht richtet.
Während der Wachstumsphase benötigt eine photoperiodische Cannabispflanze ca. 16-18 Stunden Sonnenlicht und 6-8 Stunden Dunkelheit.
Sobald sich das Verhältnis auf 12:12 Licht:Dunkelheit verändert geht die Cannabispflanze in ihre Blütephase über.
Dieses Verhalten stammt aus der Natur und hilft der Pflanze im späten Sommer, sobald die Tage kürzer werden, zu blühen.
Somit ist eine photoperiodische Pflanze im späten Herbst reif, da sie ca. 8-12 Wochen für die Ausbildung der Blüte benötigt.
Diese Gattung ist geeignet für den Anbau im Garten und in der GrowBox, sofern keine Beschränkungen für die Höhe herrschen, da sie sich dort gut entwickeln kann und hohe Erträge bringt.
Abzuraten sind photoperiodische Pflanzen auf dem Balkon zu züchten, da sie dort zu groß werden könnten und durch umliegende Anwohner als störend empfunden werden könnten.
Autoflowering Pflanzen haben im Gegensatz zu der normalen Cannabispflanze die Ruderalis-Genetik, welche die Pflanze dazu bringt, von alleine ohne eine Veränderung des Tag/Nacht Zyklus in die Blüte zu gehen.
Dies hat einige Vorteile, da die Autoflower Pflanzen i.d.R. 8-10 Wochen von der Keimung der Samen bis zur fertigen Ernte benötigen. Somit hat man gerade Outdoor schnellere Ergebnisse und muss nicht bis in den Herbst auf seine Ernte warten.
Jedoch werden Autoflower Pflanzen nur 70-150cm groß, was dazu führt, dass sie geringere Erträge bringen als die normale photoperiodische Pflanze.
Da die maximale Menge pro Person jedoch bei 50 Gramm getrockneter Blüten liegt, ist der Einsatz von Autoflowering Pflanzen für die Einhaltung rechtlicher Standards deutlich besser geeignet.
In der GrowBox ist es relativ egal, mit welcher Genetik man arbeitet, da man die photoperiodische Pflanze zum selben Zeitpunkt durch Technische Hilfe in die Blüte bringen kann, an dem die Autoflower-Pflanze von selbst anfängt zu blühen.
2.1) Outdoor-Anbau – was ist zu beachten?
Beim Outdoor-Anbau ist es zunächst wichtig, wie in Punkt 1 beschrieben zu überlegen, wie groß die Pflanze werden darf bzw. wann man ernten möchte.
Möchte man im Herbst ernten, so empfiehlt sich die photoperiodische Gattung, wenn man eine schnelle Ernte haben möchte sowie räumliche Einschränkungen hat wie z.B. auf dem Balkon, so empfiehlt sich hier eindeutig die Autoflower-Genetik.
Wichtig ist ein sonniger Platz, an dem die Pflanze genug Licht bekommt und die Kontrolle der Wasserzufuhr. Wenn die Pflanzen natürliches Regenwasser bekommen, sollte man nur dazu gießen, wenn über Tage kein Regen fällt.
Möchte man bereits etwas fortgeschritteneres Fachwissen nutzen, kontrolliert man den PH-Wert des Wassers und verändert ihn ggf., wenn der optimale Wert von 6,3 nicht vorherrscht.
2.2) Rechtliche Hinweise
Im Outdoor-Anbau, ob Garten oder Balkon, muss sichergestellt werden, dass die Pflanzen nicht zugänglich sind, vor allem nicht für Kinder. In einem Mehrfamilienhaus sollte man auf keinen Fall im Garten anbauen, eher auf dem Balkon. Wohnt man im EG, dann sollte man den Anbau auf dem Balkon nicht in Betracht ziehen, da potentiell Kinder, Jugendliche damit in Kontakt kommen könnten.
3.) Indoor-Anbau
Der Indoor-Anbau von Cannabis ist der professionellste, aber auch der teuerste Weg, um an den persönlichen Bedarf an Cannabis zu kommen.
Vorteile sind genauste Veränderungen der klimatischen Bedingungen für die Pflanze durch Technische Hilfsmittel, sowie die genaue Kontrolle wichtiger Werte wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie der Beschaffenheit der Erde (PH-Wert, EC-Wert).
Der große Nachteil sind die dabei entstehenden Kosten durch Anschaffung der Technik und deren Stromkosten.
3.1) Notwendige Technik
– LED/ NDL Lampe
– Ventilator gegen stehende Luft
– Ablüftsystem gegen Schimmel/ für Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, sowie für Frischluftzufuhr durch Unterdruck
– Anbauzelt (schützt vor Einflüssen in der Wohnung wie Insekten, Staub etc. und sorgt für ein geschlossenes System, welches weniger geruchsintensiv ist)
– Temperatur/ Luftfeuchtigkeitsmesser
– Töpfe
– Erde
– Düngemittel
3.2) Was ist zu beachten?
Viele Dinge sind wichtig beim Indoor-Grow. Die wichtigsten Dinge, die man in den Normbereichen halten sollte für eine gute Ernte sind die Temperatur, Luftfeuchtigkeit im Zelt, der PH-Wert des Wassers sowie die Wahl des richtigen Saatguts eine Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.
Anfängerfehler
Outdoor
– Keinen Topf benutzen
– Keinen Dünger benutzen
– Bei Umstellung in die Blütephase Düngeschema nicht ändern
– Maximalgröße nicht beachten (Balkon Photoperiodisch kann 3m groß werden)
– Fressfeinde nicht beachten (Schnecken, Spinnen z.B.)
– Jugendschutz (Mehrfamilienhaus im Garten, wo Kinder spielen, nicht nutzen!)
– zu früh aussäen (März, April)
– zu spät aussäen (bei photoperiodischen Pflanzen im August/September und bei Autoflower Pflanzen im September)
– Platz mit zu wenig Sonnenlicht wählen
– Übergießen (zum Regenwasser zu viel zusätzliches Wasser dazugeben, was Wurzelfäule und die Atmungsfähigkeit der Wurzel in der Erde verschlechtert)
Indoor
– Temperatur missachten (es sollten ca. 18-26 Grad sein)
– Luftfeuchtigkeit in der jeweiligen Wachstumsphase bzw. in der Blüte missachten
– zu selten Gießen
– zu oft Gießen
– zu geringe Leistung der Leuchtmittel
– keine vernünftige Luftzirkulation/ Abluft
– Entfernung der Lampe zur Pflanze (z.B. wegen Spargeln)
– Düngeschema missachten
– PH-Wert des Gießwassers missachten (sollte bei 6,2 – 6,3 liegen)
– Bei Kindern im Haushalt nicht auf Gesetzeskonformen Anbau achten (muss im abgeschlossenen Zimmer sein, wo Kinder keinen Zutritt haben)