Cannabisgenießer:innen aufgepasst! Denn eine neue Studie [1] hat Hinweise auf die Wirksamkeit von Cannabis gegen das Corona-Virus entdeckt. In diesem Beitrag erzählen wir Dir alles zu der Studie und fragen uns: Hilft Cannabis gegen Corona?
Seit 2019 steht die gesamte menschliche Bevölkerung einer Krise entgegen: SARS-CoV-2, COVID-19 oder auch einfach das Corona-Virus. “Corona” heißt auf lateinisch “Krone” und spielt auf das Aussehen der Corona-Viren unter dem Mikroskop an. Stark vergrößert erinnert die Hülle der Corona-Viren nämlich an einen Kranz, oder eine Krone. Laut der WHO [2] sind etwa 357.000.000 weltweit am Corona-Virus erkrankt, 5.600.000 Menschen sind bereits an dem Virus verstorben. Im Kampf gegen die Pandemie ist auf der Suche nach einem Heilmittel jedes Mittel auszuloten ‒ so eben auch Cannabis.
Wie soll Cannabis gegen Corona helfen?
Medikamente, die gegen Viren wirken, sind sogenannte Virostatika. Virostatika können an verschiedenen Schritten einer Infektion ansetzen. Dazu gehören:
- Eintritt eines Virus in eine menschliche Zelle
- Vervielfachung der viralen Erbinformation in der Zelle
- Heranreifen neuer Viren in der Zelle
- Austritt der neuen Viren aus der Zelle in den Organismus
Die Studie von van Breemen et al. (2022) setzt am ersten Schritt dieser Kette an, also am Eintritt des Corona-Virus in die menschliche Zelle. Dazu veranschaulichen wir Dir kurz, wie das Corona-Virus das macht:
Menschliche Zellen haben auf ihrer Oberfläche verschiedene Rezeptoren. Rezeptoren kannst Du Dir vorstellen, wie Schlösser. Wenn der richtige Schlüssel in das richtige Schloss gesteckt wird, reagiert die Zelle darauf in bestimmter Weise. Corona-Viren können sich mithilfe ihrer “Spike-Proteine”-Schlüssel durch das ACE2-Rezeptor-Schloss Zutritt in die menschliche Zelle verschaffen. Wenn aber bereits die meisten oder sogar alle Schlüssel des Virus mit anderen Schlössern versorgt sind, kann das Virus gar nicht erst versuchen, in die Zelle einzutreten. Diese anderen Schlösser könnte laut der Studie Cannabis sativa bieten.
Wie wurde die Wirkung von Cannabis gegen Corona untersucht?
Das Vorgehen ist sehr komplex, deswegen brechen wir es hier auf das grundlegende Prinzip herunter. Durch ein spezielles Verfahren wurde untersucht, ob Cannabis Stoffe enthält, die sich als Schloss für die Corona-”Schlüssel”, eignen. Nochmal zur Erinnerung: Der Schlüssel des Corona-Virus ist ein bestimmtes Spike-Protein. Dabei haben sich bei van Breemen et al. drei Cannabinoide hervorgetan: Am besten binden CBGA (Cannabigerolsäure), THCA-A (Tetrahydrocannbidiol-A) und CBDA (Cannabidiolsäure) an das Corona-Spike-Protein. Da nicht genug THCA-A für die Studie zur Verfügung stand, wurde nur an CBGA und CBDA weitergeforscht.
Im nächsten Schritt wurde untersucht, ob das Binden der Cannabinoide an das Corona-Spike-Protein auch tatsächlich vor der Infektion schützt. Stark vereinfacht: Dazu gezüchtete Wirtszellen wurden mit einer Lösung aus Cannabinoiden und dem Corona-Virus vermischt. Auch eine Lösung ohne Cannabinoide wurde angefertigt, um einen Vergleich zu der cannabinoidhaltigen Variante ziehen zu können. Letztlich wurde nach einer festgelegten Dauer untersucht, wie viele Wirtszellen infiziert worden sind.
Ergebnisse
Die Untersuchung von van Breemen et al. zeigt, dass CBGA und CBDA Corona-Viren daran hindern können, in die menschliche Zelle einzudringen. Um den Virus um die Hälfte zu blockieren, müssen die Cannabinoide in sehr hoher Konzentration vorliegen. Laut van Breemen et al. sei diese hohe Konzentration realistisch im menschlichen Organismus erreichbar. Entsprechende medizinische Präparate müssen noch entwickelt und auf Nebenwirkungen untersucht werden. In der Kombination mit der Impfung könnte eine Therapie mit CBGA oder CBDA jedoch die Verbreitung von dem Corona-Virus aufhalten.
Quellen:
[1] van Breemen, R. B., Muchiri, R. N., Bates, T. A., Weinstein, J. B., Leier, H. C., Farley, S., & Tafesse, F. G. (2022). Cannabinoids Block Cellular Entry of SARS-CoV-2 and the Emerging Variants. Journal of natural products.
[2] Abgerufen am 27.01.22: https://covid19.who.int/